Die EUROCONTROL hat ein interessantes Dokument zu realen Verfahren des Notfall-Handlings verfasst. Zu finden ist es in der Skybrary.

Kaum fallen irgendwann im Funk einmal die Worte "MAYDAY, MAYDAY, MAYDAY", schon setzen sich die ersten Schweißperlen des Lotsen, von der Stirn ausgehend, in Bewegung.

Um eine solche sogenannte "Luftnotlage" erfolgreich zu meistern, gibt es ein einfaches Merkschema mit den wichtigsten Schritten. Dieses Schema ist einfach unter der Abkürzung ASSIST zu merken:

  • Acknowledge emergency: das Luftfahrzeug mit dem Problem finden. Eventuell, falls die Zeit bleibt, Squawk 7700 anweisen
  • Separate aircraft: das Luftfahrzeug von anderen Verkehrsteilnehmern separieren und Platz zum Manövrieren geben
  • Silence: Frequenz ruhig halten, bei Bedarf (hohe Frequenzbelastung): Funkstille auf der Frequenz verhängen
  • Inform: umliegende Sektoren informieren und ggf. Änderungen in den Prozeduren (Benutzung von Routen, Schließung von Bahnen) koordinieren
  • Support: den Piloten so gut es geht unterstützen. Den Piloten nach seinen Bedürnissen fragen. Alternative Routen und Verfahren anbieten. ABER: Piloten nicht volllabern!
  • Time: dem Piloten Zeit geben, sein Problem zu lösen, ihn nicht mit Fragen nach Informationen belästigen.


Darüber hinaus gibt es keine festen Regeln, wie ein Emergency zu versorgen ist. Jeder Lotse sollte versuchen, sich in den Piloten hineinzuversetzen und seine Situation bestmöglich zu erleichtern. Wichtig ist der Grundsatz: Der Pilot hat das Problem, NICHT der Lotse!