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Das holding (zu deutsch: Warterunde) ist, mal salopp formuliert, die Möglichkeit für einen Piloten quasi "rechts ran" zu fahren und zu warten, bis Platz für ihn ist. Da ein Flugzeug das einzige Verkehrsmittel der Welt mit einer "Mindestgeschwindigkeit" ist muss es also ein paar Runden fliegen.
 
Das holding (zu deutsch: Warterunde) ist, mal salopp formuliert, die Möglichkeit für einen Piloten quasi "rechts ran" zu fahren und zu warten, bis Platz für ihn ist. Da ein Flugzeug das einzige Verkehrsmittel der Welt mit einer "Mindestgeschwindigkeit" ist muss es also ein paar Runden fliegen.
  
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Version vom 1. Januar 2016, 21:20 Uhr

Das holding (zu deutsch: Warterunde) ist, mal salopp formuliert, die Möglichkeit für einen Piloten quasi "rechts ran" zu fahren und zu warten, bis Platz für ihn ist. Da ein Flugzeug das einzige Verkehrsmittel der Welt mit einer "Mindestgeschwindigkeit" ist muss es also ein paar Runden fliegen.

Diese Holdings haben mehrere Zwecke:

  • In "high traffic" - Situationen erlauben sie dem Lotsen das effiziente Staffeln ohne großen Aufwand.
  • Die Flugzeuge, sobald wieder Platz ist, geordnet zur aktiven Piste zu lotsen.
  • Darüber hinaus in an jedes, unmittelbar an den Anflug grenzendes holding, in der ILS chart der jeweiligen runway eingetragen und kann auch so abgeflogen werden. So hat man auch ohne Vektoren aus dem Holding heraus die Möglichkeit sicher nach charts die Piste zu erreichen.

hold_sections.gif


Inhaltsverzeichnis

Geschwindigkeitsbeschränkungen in Holdings

  • 0 ft - FL140 inkl.
    • für Flugzeuge der Anflugkategorie A und B
      • 170 KIAS und 1 Minute Inbound-Legtime
    • für Flugzeuge der Anflugkategorie C, D und E
      • 230 KIAs und 1 Minute inbound legtime
  • FL150 - FL200 inkl.
      • Für Flugzeuge aller Anflugkategorien
      • 280 KIAS und 1.5 Minute inbound legtime
  • Sinkgeschwindigkeit im Holding: 1000 ft/min


Abschnitte des Holdings

Zu allererst steht aber der holding FIX. Der Punkt, über dem ein Holding definiert ist. Dies kann ein RNAV-Wegpunkt sein, aber auch ein NDB oder VOR, seltener ein DME-FIX. Der FIX stellt quasi den "Eckpunkt" eines Holdings dar und ist der Referenzpunkt für diese.

Die 4 Legs eines Holdings:

  • Inbound leg (Hier fliegt der Pilot geradeaus auf den FIX zu)
  • Die erste Kurve
  • Outbound leg (Hier fliegt der Pilot auf dem Gegenkurs zum inbound leg)
  • Die zweite Kurve (Die Kurve zurück aufs inbound leg zurück)


Wichtig: Anders als in der üblichen Luftfahrt, zum Beispiel in der Platzrunde, ist die Standard-Drehrichtung im Holding rechts herum!
Holding.jpg Hier sehen wir als Beispiel das Holding über dem BAM VOR in Düsseldorf. Wie wir sehen ist es laut Karte genau definiert: Inbound Kurs 251°, links herum. Dies ist also ein "Non standard holding" durch den linksturn. Das outbound leg hat genau Gegenkurs zum Inbound, hier 071°.


Einflug in das Holding

Der Einflug in das holding, der so genannte holding entry ist ein sehr wichtiges Thema, da das kontrollierte Einfliegen nötig ist um das holding sauber fliegen zu können, weshalb es besonders für die SPP- und CP-Prüfung auf IVAO essentiell ist.

Es werden, je nach Sektor des Einflugs, drei verschiedene entries unterschieden:

  • Parallel entry
  • Teardrop/offset entry
  • Direct entry


4-holding-sektoren.jpg

An den Grenzen der Sektoren hat der Pilot einen Entscheidungsspielraum von 5° links und rechts der Teilung. Dieser Spielraum ist nach dem missweisenden Kurs zum Holding Fix definiert.

Parallel entry

4-parallel-offset-entry.jpg

Die wohl anspruchsvollste Prozedur:

  1. Bei Überfliegen der Navigationshilfe wird das Flugzeug für 1 Minute auf einen parallel zum inbound leg liegenden entgegengesetzen Kurs gebracht. (In unserem 270º Pattern würde dies also 090º bedeuten)
  2. Ein turn nach innen auf die holding side führt uns dann auf den inbound course zur Navigationshilfe. (in unserem 270º Beispiel, könnte das, sagen wir mal 225º für einen 45º intercept sein)
  3. Nachdem wir auf den inbound course aufgenommen haben folgen wir den dem pattern.



Teardrop Entry

4-teardrop_entry.jpg


Nicht ganz so komplex wie der parallel entry; ein einfacheres teardrop (oder offset) pattern zur Richtungsumkehr:

  1. Bei Überfliegen der Navigationshilfe wird das Flugzeug auf einen Kurs gebracht, der +- 30º des outbound courses misst, allerdings immer auf der holding side (innen) liegt! (in unserem 270º Pattern wären das 060º)
  2. Eine weitere Kurve nach ca. 1min. bringt uns dann in die Nähe des inbound legs. (Genauigkeit windabhängig)
  3. Nach erneutem Überfliegen des holding fixes fliegen wir das Pattern.


Direct Entry

4-direct-entry.jpg


Das ist wohl die einfachste Methode, in ein Holding einzufliegen.

  • Beim Überfliegen der Navigationshilfe beginnt die immer zuerst die Kurve, dann wird der outbound course für etwa eine Minute eingehalten (in unserem 270° Pattern also Heading 090°).
  • Die Stoppuhr wird gestartet, sobald wir die Kurve ausleiten und querab der Navigationshilfe sind.