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Standardmäßig wird ein holding - Eselsbrücke: entgegengesetzt der "Standard-"Platzrunde - rechtsherum geflogen. Die Geschwindigkeit ist wie folgt festgelegt:  
 
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<blockquote>'''''Anmerkung:''''' Dies sind nur die wichtigsten Beschränkungen. Es gibt noch zusätzliche, z.B. für schwere Turbulenz und für Helikopter, die wir aus Vereinfachungsgründen übergehen.</blockquote>
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<blockquote class="warning">Die Sinkgeschwindigkeit (selten auch Steig-) im Holding sollte 1.000 ft/min nicht übersteigen. Andernfalls können unnötige TCAS-Warnungen ausgelöst werden.</blockquote>
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'''0 ft - FL140 inkl.'''
 
'''0 ft - FL140 inkl.'''

Version vom 13. Juni 2018, 15:54 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Grundlagen

Wohl der Albtraum jedes Lotsen und noch viel mehr jedes Piloten: Der Luftraum ist überfüllt oder der Flughafen geschlossen - Warterunden, in gutem englisch holdings sind die Folge. Richtig eingesetzt können sie einem Lotsen die Arbeit erleichtern. Für den angehenden Approach-Lotsen ist es wichtig, zu verstehen, wann er holdings einsetzt, und wann er damit rechnen muss, dass ein Pilot selbstständig in ein holding einfliegt.

Aufbau

Ein holding besteht grundsätzlich aus folgenden Teilen: Einem fix, einem inbound track, einer leg time oder leg distance, einer turn direction sowie einer altitude oder einem flight level. Auf vielen Anflugblättern sind bereits holdings vorgesehen, um dem Lotsen die Arbeit zu erleichtern. Existiert ein solches, reicht die Anweisung, das holding "as published" zu fliegen, siehe Funkbeispiel Holding. Zu beachten ist, dass es im Bereich eines Anflugcontrollers für published holdings eine minimalen Halte-Höhe gibt (siehe Minimale Höhen).

Standardmäßig wird ein holding - Eselsbrücke: entgegengesetzt der "Standard-"Platzrunde - rechtsherum geflogen. Die Geschwindigkeit ist wie folgt festgelegt:

Geschwindigkeiten und Zeiten in Holdings

Höhen Höchstgeschwindigkeit (IAS) Zeit für Outbound Leg
GND bis FL 140 inklusive 230 kt
Sonderfall für Flugzeuge Kategorie A und B: 170 kt
1 Minute
über FL 140 bis FL 200 inklusive 240 kt 1,5 Minuten
über FL 200 bis FL 340 inklusive 265 kt 1,5 Minuten
über FL 340 Mach 0.83 1,5 Minuten
Anmerkung: Dies sind nur die wichtigsten Beschränkungen. Es gibt noch zusätzliche, z.B. für schwere Turbulenz und für Helikopter, die wir aus Vereinfachungsgründen übergehen.
Die Sinkgeschwindigkeit (selten auch Steig-) im Holding sollte 1.000 ft/min nicht übersteigen. Andernfalls können unnötige TCAS-Warnungen ausgelöst werden.


0 ft - FL140 inkl.

  • für Flugzeuge der Anflugkategorien A und B
    • 170 KIAS und 1 Minute Inbound-Legtime
  • für Flugzeuge der Anflugkategorien C, D und E
    • 230 KIAS und 1 Minute Inbound-Legtime

FL150 - FL200 inkl.

  • für Flugzeuge aller Anflugkategorien
    • 280 KIAS und 1.5 Minute Inbound-Legtime

Holding am IAF, lost comm holdings

Luftrechtlich gibt es für Lotsen zwei Situationen, bei denen Flugzeuge ins holding gehen: Zum Einen, wenn sie ihren IAF erreicht haben, und keine weitergehende Freigabe für einen Anflug erhalten haben. Zum Anderen im Falle eines Funkausfalls, bei dem ein Pilot bis zum Ablauf seiner EET oder beim erreichen seiner EAT im holding verbleibt, bis er den veröffentlichten Anflug beginnt.

Holding stacks

Stapelt man als Lotse mehrere Flugzeuge über einem Fix in ein holding, bezeichnet man das als holding stack. Zu beachten ist hier natürlich, dass die vertikale Staffelung erhalten bleibt, sprich 10 Flugflächen oder 1000 Fuß zwischen jedem Flieger bleiben. Sinkanweisungen im Holding sind erlaubt, zum Beispiel um ein holding stack wieder aufzulösen. Das kann geschehen, in dem der unterste Flieger aus dem stack heraus einen Vektor zum Anflug bekommt, der ganze stack (von unten beginnend!) Sinkfluganweisungen erhält, bis der nächste, jetzt unterste Flieger seinen Vektor in Richtung Bahn bekommt.