Ein ILS-Anflug ist das für den Piloten einfachste IFR-Anflugverfahren. Der ILS-Anflug ist ein Präzisionsanflug, das heißt er bietet sowohl lateral als auch vertikal Führung, sowie eine Entfernungsangabe zur Bahn, und ermöglicht daher auch den Betrieb bei schlechtem Wetter.

Verfahren

Vor dem Anflug muss die ILS-Frequenz im NAV-Receiver eingestellt und identifiziert werden. Der Anflug kann entweder als published (vom IAF oder einem fest definierten Punkt nach Karte) oder als "radar vectored" approach ausgeführt werden. Optimalerweise sollte das Flugzeug mit einem 30°-Anschneidewinkel auf das ILS geführt werden. Bevor der Sinkflug auf dem Glideslope begonnen werden darf, muss sich das Flugzeug innerhalb des halben Ausschlages der localizer-Anzeige befinden. Es empfiehlt sich daher spätestens eine Meile vor dem sogenannten Final Approach Fix (damit bezeichnet man den Punkt an dem der Sinkflug auf dem Glideslope begonnen wird) auf dem Localiser zu sein.

Es ist wichtig, rechtzeitig vor dem glideslope intercept Geschwindigkeit zu reduzieren (ggf. Klappen auszufahren), da vor allem moderne Jets im Sinkflug mit Leerlauf kaum langsamer werden. Spätestens in 1000ft AGL (in IMC) oder 500ft AGL (in VMC) sollte die Landekonfiguration hergestellt sein und das Flugzeug stabilisiert sein. Am outer marker, falls vorhanden, wird die angezeigte Höhe mit der auf der Karte für diese Position veröffentlichten Höhe abgeglichen ("final altitude"). Beim Erreichen der Entscheidungshöhe muss entschieden werden, ob durchgestartet werden muss. Um den Anflug am Minimum fortsetzten zu können, müssen bei einem CATI-Anflug mindestens drei aufeinanderfolgende Lichter der Anflugbefeuerung sichtbar sein ("Three in a row").

Ist über der Schwelle immer noch keine Freigabe erfolgt, ist ebenfalls durchzustarten.

Anflugminima

Für die Schlechtwetterverfahren wurden drei Kategorien eingeteilt, die jeweils andere Wettermindestbedingungen erfordern:

CAT RVR DH
I 550m 200ft
II 300m 100ft
IIIa 200m ≤ 100ft
IIIb 75m ≤ 50ft
IIIc keine keine
Zu beachten ist, dass der Übergang in CAT II bzw. III auf der Seite des Lotsen bei anderen Grenzwerten durchgeführt wird als auf Pilotenseite! Ein Flughafen wird also bei einer RVR von 550m bereits in CAT II operations sein, während der Pilot noch mit einer CAT-I-Entscheidungshöhe landet. Für Lotsen siehe: Low Visibility Operations

CATII- und CATIII-Anflüge erfordern eine spezielle Zulassung der Flugzeug- und Bodenausrüstung, sowieso spezielles Training für die Besatzung. CATIII-Anflüge dürfen nur als automatische Landung durchgeführt werden.

Zu den Höhen (DH, DA, etc.) siehe auch Minimale Höhen.