(Phraseologie-Änderungen AIRAC 1711)
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| class=radio-atc | A: D-JB, fliegen Sie eine weitere Platzrunde Piste 26, Wind 250 Grad, vier Knoten, Piste 26 frei Aufsetzen und Durchstarten. || class=radio-atc | A: D-JB, make another traffic circuit runway 26, wind 250 degrees, four knots, runway 26 cleared touch and go.
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| class=radio-atc | A: D-JB, fliegen Sie in die Platzrunde Piste 26, Wind 250 Grad, vier Knoten, Piste 26 frei Aufsetzen und Durchstarten. || class=radio-atc | A: D-JB, join traffic circuit runway 26, wind 250 degrees, four knots, runway 26 cleared touch and go.
  
 
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| class=radio-pilot | P: Fliege weitere Platzrunde Piste 26, Piste 26 frei Aufsetzen und Durchstarten, D-JB. || class=radio-pilot | P: Another traffic circuit runway 26, runway 26 cleared touch and go, D-JB.
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| class=radio-pilot | P: Fliege in die Platzrunde Piste 26, Piste 26 frei Aufsetzen und Durchstarten, D-JB. || class=radio-pilot | P: Join traffic circuit runway 26, runway 26 cleared touch and go, D-JB.
  
 
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Version vom 18. Juni 2019, 08:38 Uhr

Der VFR-Flugfunk kann auf Deutsch oder auf Englisch durchgeführt werden. Deshalb ist dieses Funkbeispiel nebeneinander in beiden Sprachen verfasst.

A = Lotse P = Pilot

Deutsch Englisch
P: Braunschweig Turm, D-ECJB. P: Braunchweig Tower, D-ECJB.
A: D-ECJB, Braunschweig Turm, guten Tag. A: D-ECJB, Braunschweig Tower, hello.
P: D-ECJB, Cessna 172, am Parkplatz der allgemeinen Luftfahrt, VFR-Platzrunden, erbitte rollen. P: D-ECJB, Cessna 172, at parking general aviation, VFR traffic circuit, request taxi.
Nach dem ITPAR-Schema müsste bei diesem Einleitungsanruf noch die Flughöhe mitgemeldet werden, was natürlich an der Parkposition reichlich komisch ist und deshalb weggelassen werden sollte.
A: D-JB, rollen Sie zum Rollhalt Piste 26 über C und B, QNH 998, squawk 6135. A: D-JB, taxi to holding point runway 26 via C and B, QNH 998, squawk 6135.
P: Rolle zum Rollhalt Piste 26 über C und B, QNH 998, squawk 6135, D-JB. P: Taxiing to holding point runway 26 via C and B, QNH 998, squawk 6135, D-JB.
Eine separate Anlassfreigabe gibt es im allgemeinen für VFR-Flieger nicht. Der Pilot startet also nach eigenem Ermessen erst seinen Motor und bittet dann beim Towerlotsen um die Rollfreigabe.
P: D-JB, Rollhalt B Piste 26, abflugbereit. P: D-JB, holding point B runway 26, ready for departure.
Diese Phrase muss genauso verwendet werden – "startbereit" oder "ready for takeoff" dürfen nicht verwendet werden: die Worte "Start" und "takeoff" dürfen nur in Verbindung mit der Startfreigabe verwendet werden.
A: D-JB, fliegen Sie in die Platzrunde Piste 26, Wind 240 Grad, vier Knoten, Piste 26 Start frei. A: D-JB, join traffic circuit runway 26, wind 240 degrees, four knots, runway 26 cleared for takeoff.
An dieser Stelle kann der Towerlotse auch andere Anweisungen geben, je nach Verkehrslage. Häufig werden erstmal Vollkreise angewiesen. Bei wenig Verkehr spricht aber nichts dagegen, den Flieger die komplette Platzrunde abfliegen zu lassen.

Achtung: Die Phraseologie "Fliegen Sie in den Gegenanflug, Piste XY." sagt lediglich, dass der Pilot direkt in den Gegenanflug fliegen soll. Danach wird der Pilot die Platzrunde inklusive Quer- und Endanflug fortsetzen. Eine Freigabe von Teilen der Platzrunde bedeutet automatisch die Freigabe für die gesamte Platzrunde.

Es ist sinnvoll, dem Piloten zuerst die Freigabe für das Manöver nach dem Start zu geben und dann die eigentliche Startfreigabe. Damit stellt man sicher, dass der Pilot auch die Freigabe für die Platzrunde noch hört.
P: Fliege in die Platzrunde Piste 26, Piste 26 Start frei, D-JB. P: Joining traffic circuit runway 26, runway 26 cleared for takeoff, D-JB.
Nun fliegt der Pilot in aller Ruhe seine Platzrunde. Je nachdem, welchen Teil der Platzrunde der Lotse angewiesen hat, meldet man sich dann im Gegenanflug oder im Endanflug wieder beim Lotsen. Dabei meldet man am Besten seine Absichten gleich mit, damit der Lotse schon bei seiner Antwort die entsprechende Freigabe geben kann.
P: D-JB, im Endanflug Piste 26, erbitte Aufsetzen und Durchstarten. P: D-JB, final runway 26, request touch and go.
Das "Aufsetzen und Durchstarten" (touch and go) ist ein Manöver, bei dem der Pilot zunächst normal landet, dann wieder Gas gibt und weiterfliegt. Dabei verliert das Flugzeug kaum Geschwindigkeit.

Ein anderes typisches Manöver ist der "Tiefanflug" (low approach), bei dem der Pilot knapp über dem Boden über die Bahn fliegt, also gar keine Geschwindigkeit verliert. Auch möglich ist ein "Landen und Durchstarten" (stop and go), bei dem der Pilot landet, in den Stand abbremst und dann wieder startet. Dabei bleibt er allerdings ziemlich lange auf der Bahn stehen und blockiert damit eventuell nach ihm anfliegenden Verkehr.
A: D-JB, fliegen Sie in die Platzrunde Piste 26, Wind 250 Grad, vier Knoten, Piste 26 frei Aufsetzen und Durchstarten. A: D-JB, join traffic circuit runway 26, wind 250 degrees, four knots, runway 26 cleared touch and go.
P: Fliege in die Platzrunde Piste 26, Piste 26 frei Aufsetzen und Durchstarten, D-JB. P: Join traffic circuit runway 26, runway 26 cleared touch and go, D-JB.

Ein weiteres wichtiges Hilfsmittel von Lotsen zum Handling von Platzrundenflügen ist die Festlegung der Landefolge. Dabei wird eine Freigabe zusammen mit einer Verkehrsinformation gegeben. Der Pilot muss sich dann hinter oder vor einem anderen Flugzeug in einen bestimmten Teil der Platzrunde einsortieren.

Die Information "expect late landing clearance/erwarten Sie eine späte Landefreigabe“ ist an sich falsch. Stattdessen kann diese Phraseologie benutzt werden: „prepare for possible go around/bereiten Sie sich auf möglichen Fehlanflug vor". Im Idealfall muss man diese Phrase aber gar nicht erst benutzen, da der Pilot durch Luftraumbeobachtung und Verkehrsinformationen bereits über seine Information informiert sein sollte.